Falscher Gänsebraten

Es gibt nicht nur "Falschen Hasen" (Hackbraten), sondern auch Falschen Gänsebraten. In Mecklenburg konnte sich die Landbevölkerung bestenfalls in guten Jahren einen Gänsebraten zu Weihnachten leisten. Aber die Hausfrauen waren erfinderisch. So wurde verfügbares Fleisch (am besten Hohe Rippe vom Rind) ähnlich wie Gänsebraten zubereitet.

REZEPT
Die Hohe Rippe wurde gewürzt, mit Äpfeln und Trockenpflaumen gefüllt, gerollt und in der Bratröhre wie Gänsebraten zubereitet.

Labskaus

An der ganzen Nord- und Ostseeküste ist der Labskaus verbreitet gewesen. Ursprünglich war er wahrscheinlich nur ein Fleischbrei, der Seefahrern mit verfügbaren Ergänzungen (Brot, Hirse etc.) gereicht wurde. Später war Labskaus das Essen der Fischer. Mit Kartoffeln, Hering und Roten Beeten ergab er einen sättigenden Brei. Wer konnte, servierte ihn mit Spiegelei. Dieses Gericht gestattete je nach Verfügbarkeit starke Variation, so dass es nicht eintönig zu sein brauchte. Labskaus wird übrigens heute sogar in gehobenen Restaurants serviert.

REZEPT

Gekochte Kartoffeln werden mit kleingeschnittenem Pökelfleisch, Hering, Roten Beeten und  sauren Gurken fein gewolft, gewürzt, in der Pfanne erhitzt und serviert mit einem Spiegelei.

Schwarzsauer

In ganz Norddeutschland ist Schwarzsauer bekannt, meist aus Schweineblut beim Hausschlachten hergestellt. Aber besonders von Ostpreußen über Pommern bis Mecklenburg wurde Schwarzsauer auch bei der Geflügelschlachtung gekocht.

REZEPT

Das Blut wurde mit Geflügelklein (Hals, Fletten, Innereien und sogar den gewaschenen Füßen) und Gewürzen (Piment, Lorbeer, Nelken, Pfeffer) gekocht und durch Essigzugabe das Blut geronnen. Dabei wurde es tiefschwarz.